Ein alte Weisheit besagt, jeder wäre seines Glückes Schmied. Viele Forscher und Wissenschaftler haben bereits versucht das Glück zu Studieren und zu Erklären, aber nur wenige waren dabei wirklich erfolgreich. Einer, der die Glücksformel nun zu kennen scheint, ist Robert Waldinger, Leiter der weltweit am längsten laufenden Glücksstudie.
Sind wir nicht alle auf der Suche nach dem großen Glück? Für jeden kann Glück oder das Erlangen der Glückseligkeit etwas anderes bedeuten. Umso schwerer ist es, die Formel des Glücks zu erforschen und zu erklären. Wenn, dann kommt Glück nur durch Zufall in unser Leben, sei es durch einen Lottogewinn oder durch nur knappes Überleben eines schweren Autounfalls. Doch das grundsätzliche Verlangen der Menschheit, Glück zu verstehen und Glückseligkeit bewusst zu erlangen ist vermutlich ebenso alt, als jenes Verlangen nach dem Wissen, was nach dem Tod mit uns passiert. Eine Studie ist dem Glück bereits seit 80 Jahren auf der Spur und das mit erstaunlichen Erkenntnissen.
Zeig mir deine Freunde und ich sage dir, wer du bist
Harvard-Wissenschaftler Robert Waldinger leitet die am längsten laufende Glücksstudie „How to be happy, according to the longest-running of happiness“ der Welt, welche 1938 gestartet wurde. Damals erklärte sich eine Stichprobe von 724 Proband*Innen dazu bereit, ihr Leben der Erforschung des Glücks zu widmen. Diese Stichprobe setzte sich aus 268 Student*innen, welche sich zu diesem Zeitpunkt im Grundstudium am Harvard College befanden, sowie 456 jugendlichen Buben zusammen, welche in einem der am stärksten benachteiligten Viertel von Boston in Massachusetts aufwuchsen. Robert Waldinger verglich in seiner Studie also zwei Extreme miteinander: Die 268 Harvard-Student*Innen kamen aus Familien der Oberschicht, während die ausschließlich männlichen Jugendlichen der Unterschicht angehörten.
Im Lauf der Jahre machten einige Karriere, während andere mit Schizophrenie oder Alkoholismus zu kämpfen hatten, eines hatten die Harvard-Student*Innen und die Jugendlichen der am stärksten benachteiligten Viertel jedoch gemeinsam: Jene Teilnehmer*Innen, welche aus beiden Gruppen schon am längsten an der Studie mitwirkten gaben an, dass sie ihre Beziehungen und sozialen Kontakte am meisten schätzen und sie diese zu sehr glücklichen Menschen macht.
Teilnehmer*Innen, welche lange alleine waren beziehungsweise unglückliche Beziehungen führten, waren am unglücklichsten und ihre mental/psychische Gesundheit war dementsprechend schlechter, als von jenen Teilnehmer*Innen, welche glückliche Beziehungen führten.
Gute Sozialkontakte sind erlernbar
Dies Positive aus dieser Erkenntnis ist, dass gute, warme Kontakte erlernbar sind. Diese Erkenntnis bestätigte auch der Harvard-Professor Robert Waldinger, der dies mit einem Muskel vergleicht: „Es ist wichtig sich um seinen Körper zu kümmern, aber auch die Pflege von Beziehungen ist eine Form der Selbstfürsorge.“ (Waldinger, 2023)
Wir selbst haben es in der Hand wie unser Freundeskreis aussieht, jeder Mensch in unserem Umfeld hat Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Hierbei ist es nicht unbedingt wesentlich, ob es sich dabei um Personen aus unserem Verwandtenkreis, Bekanntenkreis, Freund*Innen oder Kolleg*Innen handelt. Demnach ist es essentiell sich von toxischen Menschen, welche uns unser Glück nicht gönnen und uns psychisch und mental belasten fernzuhalten.
Auch Gespräche mit Fremden haben einen positiven Effekt
Nicht nur Menschen die uns bekannt sind, beeinflussen unsere Glückseligkeit. Auch Gespräche und Kontakte zu fremden Personen können uns positiv beeinflussen. Als Kind wird uns von Klein-auf gelehrt, sich von fremden Menschen fernzuhalten, jedoch benötigen wir als Erwachsener den Kontakt zu „uns noch nicht bekannten bzw. vertrauten Personen“ um zB: im Berufsleben voran zu kommen. Problematisch dabei ist, dass sich viele Menschen im späteren Leben dann massiv schwer tun den richtigen Umgang mit fremden Menschen zu finden. Dass dies aber essenziell wichtig ist, bestätigte auch der Leiter der Glücksstudie. Aus eigenen Erfahrungen heraus kann ich dies ebenso bestätigen.

„Jedes Lächeln, das ich fremden Personen gebe, bekomme ich mehrfach zurück.„
Philipp Belschner (Bloginhaber)
„Ich selbst hatte nie einen großen Freundeskreis. In meiner Jugend empfand ich das als großen Nachteil, auch weil ich häufig gemobbt wurde. Heute weiß ich, dass es gut und richtig ist, bewusst zu erkennen, welche Menschen wahre Freunde sind und welche meine Gutmütigkeit nur ausnutzen. Diese wenigen, aber echten Freunde sind ein großes Geschenk. Darüber hinaus habe ich auch sehr gute Erfahrungen mit kleinen Gesten im Alltag gemacht. Jedes Lächeln, das ich fremden Personen gebe, bekomme ich mehrfach zurück. Ich habe gemerkt, dass sich dadurch meine Laune verbessert, teilweise sind daraus auch sehr gute und informative Gespräche entstanden. Außenstehende Personen betrachten zudem die Situation, in der ich mich befinde anders als jene, die selbst involviert sind und geben mitunter wertvolle Ratschläge.“
Wahre Freunde zu erkennen ist nicht schwer
Viele Menschen haben es schwer „echte“, wahre Freunde zu finden. Diese Personen fühlen sich nicht geliebt und haben stetig das Gefühl, dass ihnen das Leben gute Freunde einfach nicht gönnt. Ebenso haben diese Menschen das Gefühl, immer die falschen Menschen in ihrem Umfeld zu haben.
Dabei ist es gar nicht schwer wahre Freunde zu erkennen. Die Basis dafür ist die eigene Ausstrahlung, denn das Gesetz der Spiegelneuronen besagt, dass ich anziehe, was ich ausstrahle. Sende ich also Stress, Frust und Kritik nach außen , so werde ich kritische, frustrierte Menschen anziehen, die kaum wahre Freunde werden können. Entscheide ich mich aber für die gegenteilige Variante und sende ein Lächeln, Lob und Anerkennung nach außen und zu meinen Mitmenschen, so ziehe ich Menschen an, die mich genauso mit einem Lächeln empfangen und mir Lob und Anerkennung schenken.
Beim Erkennen wahrer Freunde spielt außerdem das Gesetz von „Geben und Nehmen“ eine entscheidende Rolle, denn wahre Freunde Geben erst und Nehmen dann. Bei falschen Freunden ist dies genau umgekehrt. Sie werden zuerst etwas von dir verlangen, bevor sie etwas geben. Sie sind es auch, die von anderen Menschen Nehmen ohne etwas zurück zu Geben.
Ganz ähnlich verhält es sich beim Bauern. Ein altes Sprichwort besagt, dass wir ernten was wir säen. Auch der Bauer muss zuerst Saat geben bevor er die Früchte seiner Arbeit erntet.
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